Tsunami – Die Situation im Süden

Wenige Tage nach der Tsunami-Katastrophe Ende 2004 erreichte die School for Life in Chiang Mal ein Hilferuf aus Namkem, einem weitgehend zerstörten Ort nördlich von Khao Lak. Namkem war ein Arme-Leute-Dorf, ein Slum. Dort wo die Hütten standen, breiteten sich nach dem Tsunami Gerümpel und Sand aus. Nur wenige feste Häuser konnten der Flutwelle widerstehen. Von den etwa viertausend Einwohnern sind etwa tausend umgekommen.

Unmittelbar nach dem Desaster begann das Team der School for Life mit der Arbeit vor Ort. Während der Schultage entlastete es die überlebenden Lehrer und arbeitete mit den Kindern Im Freien und In einem stehen gebliebenen Teil der Schule. Vorrangig waren eine Traumabearbeitung und die Bildung einer neuen, eng zusammenhaltenden Gemeinschaft.Während der Woche wurden etwa fünfzig Kinder, an den Wochenenden weit über hundert Kinder erfasst. Auch Erwachsene, die besonders traumatisiert waren, wurden betreut. Viele Dialoge wurden mit Überlebenden geführt, um die Zielrichtung eines Entwicklungsprojektes zu identifizieren und miteinander die nächsten Schritte abzustimmen.

Eine neue „School for Life under the tree“ gewann Kontur. Der Bremer Unternehmer und Geschäftsführer der Beluga Shipping GmbH, Niels Stolberg, kam — einer Empfehlung der deutschen Bundesregierung folgend — nach Namkem und sagte zu, eine Beluga School for Life zu finanzieren und auf zehn Jahre zu sichern. Sie wurde auf 180 Kinder und 50 Erwachsene angelegt und nahm Im Frühjahr 2006 Ihren Betrieb auf.

Auch die School for Life in Chiang Mai übernahm eine Gruppe von Kindern und Erwachsenen. Diese Gruppe hatte Chiang Mai zunächst besucht und mit den dortigen Kindern und Erwachsenen ein gemeinsames Sommercamp erlebt. Sie entschied sich dann, zunächst ein Jahr in Chiang Mai zu bleiben. Ein Teil der Gruppe kehrte im April 2006 in den Süden zurück, um die inzwischen fertig gestellte Beluga School for Life zu besuchen, während sich ein anderer Teil entschied, länger Chiang Mal zu bleiben.

Prof. Dr. Jürgen Zimmer, Vater des Konzepts auch der Beluga School for Life, übernahm bis zum Jahr 2009 die pädagogische Leitung. Im März 2010 geriet die Beluga Group und mit ihr auch die Beluga Shipping GmbH in die Insolvenz.

Die Weiterexistenz der Schule, nunmehr als Hanseatic School for Life, konnte mit Hilfe neuer Förderer aus Bremen und Hamburg gesichert werden (www.hsfl.net). Prof. Zimmer übernahm die fachliche Beratung.